PASSIONSSPIEL

Confrérie de la Passion

Präsident 

André DE MUNCK

mie.lambillon@hotmail.com

63, rue haute, B 5140 LIGNY

+ 32 (0)71/88.97.79

Vizepräsident 

Danièle THOLOME


1, rue Conrad d'Argenteau B 5140 Ligny + 32 (0)71/88.94.66 

Öffentlichkeitsarbeit 

Michel LEFEBVRE


16, Av. du 16 Juin 1815, B 5140 LIGNY

+ 32 (0)71/88.89.51 

Information


   Viviane Brasseur

   Email: passionligny@gmail.comTel: +32 (0)71/81.19.58


+ 32 (0)476.99.63.54

6 Aufführungen


 17/3,  23/3,  24/3  15 Uhr 2024

16/3, 17/3, 24/3 17 uhr 30


in der Kirche Saint Lambert de Ligny


Es gelten die mit der Pandemie verbundenen Gesundheitsregeln, insbesondere die Festlegung der Zahl der zugelassenen Zuschauer sowie

er jeweiligen Einzelmaßnahmen (Maske, Impfpass etc.)



Preis

 Erwachsene: 15€

   Kinder unter 12: 10 €

   Kinder der Katechese und Katecheten: 10 €

   Gruppen Erwachsene / und Kinder ab 12 Jahren (mindestens 15 Personen): 12 €



Ligny, eine große Vergangenheit

Ligny, ausgebreiteter Marktflecken von ungfähr 2.800 Einwohnern, gehört der Gemeinde Sombreffe, in der Provinz Namur, an den Grenzen von Brabant und Hainaut. Am Rande der Achse Namur-Nivelles, Charleroi-Tirlemont und der Autobahn Wallonien sowie der Gleisanlage (dem Schienenweg) Charleroi-Louvain, ist das Dorf ideale Verbindung zwischen den wichtigsten Städte dieser Region und des Landes.

Ehemals geteilt zwischen den Gewerben der Metallurgie und der Kohle, konzentrierten sich die Aktivitäten der Einwohner von Ligny immer mehr im Bereich der neuen Unternehmen. Der tertiäre Sektor und eine leistungsfähige und zur zeit abwechslungsreiche Landwirtschaft sichern das Wohlbefinden einer großen Anzahl Haushalte.

Ligny steht in allen Geschichtsbüchern. Am 16.06.1815, zwei Tage vor der berühmten Schlacht von Waterloo, lieferten die preußischen Truppen der napoleonischen Division einen grausamen Kampf. Am Ende dieses bis weit in die Nacht unentschiedenen Zusammenstosses/Kampfes, machten die Preußen den Rückzug, den Franzosen ein Schlachtfeld mit über 20.000 Toten und/oder Verletzten überlassend.

Das war der letzte Sieg von Napoleon. Jedes Jahr, am ersten Sonntag im Juni, wird eine Gedächtnisfeier abgehalten : ein Soldatenzug streift durch die Region und es wird überall gefeiert.


Herkunft und Entwicklung der Aufführungen

1925

- " Ah! Hätten wir bloß eine Passion ... "

So war die Überlegung des Abbé Mailleux, Pfarrer von Ligny, nach dem Tag an der die wunderbare Aufführung der Passion stattgefunden hat und an der er in Nancy mit ein paar Pfarrkinder, die Mitglieder der örtlichen Truppe der Amateurschauspieler sind, teilgenommen hatte.

Die ldee reifte schnell. lm September 1925 fing die "Dramatique " mit den Proben an, nach einem Textbuch des Pfarrers. Cussac, inspiriert von den Passionen in Nancy und Oberammergau.

Am 15. November 1925 hob sich der Vorhang zum ersten mal für eine Passion. Diesem Drama ging eine Komödie mit Nahmen " Tête folle = Verrückter Kopf " -um den Abend zu verlängern- voraus.

Im Programm vom 9. April 1928 wurde die 13te Aufführung angemeldet. Man konnte folgende Bitte lesen: " Die Damen werden gebeten nur ihren Hut abzunehmen. Sie sollen nicht vergessen, daß sie an einer der religiösesten, ergreifendsten und heiligsten Aufführungen des katholischen Milieus teilnehmen und wo man nur korrekt und würdevoll bekleidete junge Damen empfängt. "

Auch wenn man heute darüber lacht, ist dieses Detail der Beweis dafür, daß man den tiefen religiösen Charakter dieser Aufführung hervorheben will.

Zu der Zeit bestand das Spiel in 6 Bildern (Tableaux) und dauerte ungefähr 2 Stunden.

Es war immer ein bombastisches Spektakel geschmückt mit Kirchenlieder.

Die Jungfrau Veronique und Maria Magdalena waren Transvestiten -das Bistum verbot gemischte Truppen in den Gemeinden-.

Die Vorstellung endete mit dem Auffahren in den Himmel. Dieses Auffahren gab es nirgendwo anders.

Da Archive fehlen, kann man nicht nachvollziehen wieviele Vorstellungen es in den

30er-.Jahren gab.


1946 - 1979

Nach dem II- Weltkrieg, wurde die Passion in einer etwas veränderten Form vom Vikar von Ligny, Pater Delvigne, von ein paar Kirchenältesten geholfen, wovon verschiedene die in 1925 kreierten Rollen wieder übernahmen.

1950, hebt das Bistum das Verbot auf und die Komödiantinnen dürfen wieder auf die Bühne. Zuerst in einem Mädchen- bzw. Frauenchor, später werden die Frauen-Rollen auch an Frauen erteilt. Die Passion hat endlich ihre Heilige Frauen ... !

Zwischen den Tableaux werden Kommentare in den Sal übertragen um die Kontinuität des Spiels zu sichern. Ein paar Jahre später macht es ein Erzähler und danach ein Chor.

Der Text gleicht zuerst einer Erzählung, die eine Verbindung der unterschiedlichen Tableaux herstellt. In seiner neuen Form ist er eine Projektion des evangelischen Textes in der heutigen Zeit.

Das Textbuch wurde mehrmals überarbeitet mit der Sorge die biblischen Dialoge so getreu wie möglich wieder zu geben und den Menschen sowie die Situation der historischen Wahrheit nahe zu bringen.


1966 unternimmt der Inszenator Veränderungen in der Gestaltung und Szenen-Verteilung : Vereinfachung des Dekors, Styl der Kostüme, Spiel der Lichter. Die Szene ist mit einem Cyclorama ausgestattet.


1980...

Die Zeiten ändern sich, der Geschmack des. Publikums entwickelt sich.

In 18 -statt 6- Tableaux vorgeführt , besteht das Spiel aus 2 Stücken, in der Szenen-Verteilung und im Styl unterschiedlich. Ein Teil ist aus Tableaux die den Dialogen der evangelischen Texten und Ereignissen so nah wie möglich steht, das andere Teil beinhaltet die Kommentare die von dem Chor erzählt wird.

Wie in den antiken Tragödien und in den Spielen des Mittelalters ist der Chor nur Zeuge und nicht Teilnehmer.

Das Drehbuch bringt die Ereignisse genau so wieder, wie sie im Evangelium geschehen bzw. beschrieben sind. Der Inszenator zwingt dem Publikum jedoch keine exakte Abbildung des Milieus auf. Ein einfaches Dekor genügt um die Aktion zu festigen. Der Zuschauer soll seine Phantasie walken lassen, man soll ihm nicht alles vorgeben. Eine schöne Ausstattung ist unbedingt eine gute Ausstattung.

Der Hintergrund der Szene besteht aus einem Cyclorama: ein im Halbkreis Stehendes, hellblau bemaltes Wandschild. Durch die Färbung bzw. Schattierungen die durch die Lichter gegeben sind, entsteht eine mittelöstliche Atmosphäre.

Je nach Aufstellung von grauen Blöcken ändert sich die Szene völlig. Man kann diese Blöcke in "Sessel", Wandteile oder Tische umwandeln. So gesehen, ist das Dekor ein Werkzeug und nicht ein Bild. Es muß funktionell und nützlich sein -ein Instrument, daß sich den Bewegungen der Schauspieler anpaßt.

Diese Theorie ist nicht neu. In 1836 schrieb Alfred de Musset bereits :

"... das Dekor, sowie die perspektivische Täuschung, braucht eine geschickte Hand. Ich muß es zugeben: der Hintergrund in unseren Theatern ist so toll gemacht, daß ich überzeugt bin, man kann nicht der dramatischen Kunst bei einer so prachtvollen Umgebung nachgehen...".

In solch einem Rahmen, sind die Lichtspiele von kapitaler Wichtigkeit. Die Kostüme entsprechen nicht ganz der Realität. Die meisten Personen tragen eine Tunika, einen Gürtel und einen Scheier. Verschiedene haben -gemäß ihrem Rang- einen Mantel. Andererseits, wird dem Farbenreichtum eine große Wichtigkeit gegeben. Die Tunika der Apostel werden in einer Beige-Skala ausgesucht die Stränge des Hofes von Pilatus wird durch kühle Farben betont und am Hof von Herodes strahlen rote, gelbe und orange Farben. Der Chor trägt zeitgenössische Kleidung in unterschiedlichen Farben je nach den dramatischen Tableaux.

Die Kostüme werden jedes Jahr aufgefrischt. Sie werden erneuert wenn Anderungen es im Spiel verlangen. Diese Aufgaben werden von einer Gruppe von freiwilligen Schneiderinnen vollbracht.


1990...

Am Anfang dieses Jahrzehnt wurde in der Inszenierung der Wunsch zur Erinnerung an den liturgischen Ursprung des religiösen Theaters markiert.

Das Spiel beginnt mit einem in der 2ten Hälfe des XV Jahrhunderts geschriebenen geheimnisvollen Gedicht. Es endet mit dem Gesang des " Te Deum " so wie es die Tradition in der Dramatik und den Passionen des Mittelalters war.

Auch wenn in der Passion keine Kinder oder Jugendliche spielen, gibt es viele Kandidaten. Die Integration dieser ist möglich wenn Szenen mit symbolischen Charakter eingebaut werden.

In den 90er Jahren werden die Beziehungen zwischen den verschiedenen Truppen der Passionen immer intensivere. Delegationen verschiedener Länder treffen sich regelmäßig, die freundschaftlichen Besuche häufen sich während der Passionen oder der Ferien.

Ligny spielt eine wichtige Rolle in der Gründung des Verbandes der Passionen Europas.


1997...

Die Bruderschaft präsentiert ein neues Passionspiel.

Der Text wurde in Zusammenarbeit mit in Theologie und Auslegung spezialisierte Benediktiner Mönche bearbeitet.

Das Büchlein schildert streng der politische und religiöse Kontext in dem sich das Drama der Passion abgespielt hat.

Das Profil der Hauptfiguren wird ohne dehne Gefälligkeit oder dehnes Vorurteil geschildert.

Warum hat Judas sein Meister verlassen ? Wer war Barabbas ? Jesus ist als Opfer gestorben... von wem ?... wovon ? Wo sind die Beweise der Auferstehung ?

Diese Hauptfragen werden durch das Chor gestellt und man sucht Elementen der Antwort in Texten und Ereignissen.

Das heutige Spiel stellt eine dynamische und zeitgehössische Lektüre der Texten des Evangeliums vor.


Die truppe

Alle Theaterspieler sind freiwillige (unbezahlt). Nimmt man das Wort "Truppe" im weitesten Sinne des Wortes, heißt es alle Personen die in irgend einer Weise zusammenarbeiten. Diese Zahl wir auf ungefähr 150 Personen geschätzt...d.h. 1 von 20 Einwohner.

Warum sind sie da ? Als Ausdruck ihres Glaubens. für den Respekt einer Tradition, Spaß am Theater, Zuneigung für ihr Dorf oder nur wegen der Freude am Zusammensein ist. Die Gründe sind vielfältig.

Das Spiel in Ligny steht genau in der gleichen Linie wie die mittelalterlichen Mysterienspiele, zu denen die Einwohner einer Stadt immer Spaß hatten hinzugehen.

Die Ordensbruderschaft der Passion hat 1985 einen Goldenen Orden bekommen da sie am meisten für den Tourismus in der belgischen Gemeinschaft Belgiens beitragen.


Eine Zeitschrift : GOLGOTHA

Seit 1990 wird ein informationsbulletin -5.000 Exemplare- das zwei mal pro Jahr veröffentlicht wird, kostenlos in allen Familien der Gegend sowie in allen wichtigen Kirchen verteilt.

Die Redaktion orientiertjede Veröffentlichung auf ein bestimmtes Ziel. La mise en scène und das Theater, die Europassion, die Beziehungen Christ - Juden, die menschliche Verzweiflung sind Themen die es im Vordergrund stehenden Persönlichkeiten, angefangen mit Soeur Emmanuelle bis zum Großen Rabbin von Belgien, ermöglicht haben sich zu äussern/auszudrücken.


Vereinigung der Passion von Amiens und Ligny

1993 war ein wichtiges Jahr. Amiens und Ligny haben sich in zwei sehr gelungenen Feierlichkeiten vereinigt. Dies ist die Krönung einer sehr langen aufrichtigen Freundschaft und auch die Verwirklichung von den gesetzten Zielen der Europassion.

Die Initiatoren dieser Vereinigung sowie die vielen Menschen die sich der Europassion angeschlossen haben waren von den Schwierigkeiten des Amateur Theaters, den persönlichen Affinitäten und das Teilen einer gleichen Sprache anget.